KAV Niedersachsen kritisiert Scheitern der Tarifverhandlungen

Hannover: Die Gewerkschaften haben am gestrigen Abend die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt. Damit ist es auch in der dritten Verhandlungsrunde nicht gelungen, einen Tarifabschluss für die mehr als 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen zu vereinbaren.

Michael Bosse-Arbogast, Hauptgeschäftsführer des KAV Niedersachsen, kommentiert die letzten Stunden mit Unverständnis: „Nach intensiven Verhandlungstagen und -nächten haben wir arbeitgeberseitig im Laufe des Mittwochs über eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto, eine deutliche Erhöhung des bisherigen Angebots von 5 % auf 7 % lineare Erhöhung für die Entgelttabelle, einen angemessenen Mindestbetrag, eine Erhöhung der Jahressonderzahlung im TVöD auf 90 % sowie weiterhin eine Laufzeit von 27 Monaten gesprochen“. „Dies wäre ein sehr teurer Tarifabschluss geworden, aber eine Einigung im Sinne aller war und ist unser erstrebtes Ziel“, so Michael Bosse-Arbogast weiter.

„Die Größenordnung, die wir uns vorstellen können, hat insgesamt über 17 Mrd. Euro erreicht. Für die Kommunen und die kommunalen Unternehmen in Niedersachsen bedeutet dies eine zusätzliche Belastung in Höhe von etwa1,8 Milliarden Euro. Damit sind wir absolut an die Grenzen des Möglichen gegangen“, erläutert Michael Bosse-Arbogast.

Die Arbeitgeber haben in den letzten Tagen Kompromissbereitschaft gezeigt und sind auf die Gewerkschaften zugegangen. Vor diesem Hintergrund haben die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Bund beschlossen, nun die Schlichtungsstelle anzurufen, um die Bevölkerung vor weiteren Streiks zu bewahren.