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KAV Niedersachsen kritisiert »Die Gewerkschaften haben den Sinn für die Realität verloren«

Pressemitteilung des KAV Niedersachsen

Forderungen der Gewerkschaft liegen trotz Rekordabschluss im vergangenen Jahr wieder im 2-stelligen Prozentbereich/Kostenvolumen allein für Niedersachsen bei 1,5 Milliarden Euro 


HANNOVER: Am 9. Oktober 2024 haben die Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion ihre Forderungen anlässlich der im Januar 2025 beginnenden Tarifrunde für die Beschäftigten im kommunalen öffentlichen Dienst bekannt gegeben.

Im Kern fordern die Gewerkschaften eine Entgelterhöhung von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro, dazu mindestens drei zusätzliche freie Tage pro Jahr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, die von der anstehenden Tarifrunde 2025 betroffen sind.

Allein die Entgeltforderungen und die drei zusätzlichen freien Tage bedeuten Zusatzkosten in Höhe von 10,86 Prozent. In Summe sind das 14,88 Milliarden Euro. Für die Mitglieder des KAV Niedersachsen bedeutet dies, einen Mehraufwand von jährlich etwa 1,5 Milliarden Euro zu leisten.


KAV-Hauptgeschäftsführer Michael-Bosse-Arbogast kommentiert die Forderungen der Gewerkschaften scharf: „Die kommunalen Arbeitgeber bieten attraktive und interessante Arbeitsplätze an. Ich halte es für respektlos, dass hauptamtliche Gewerkschaftsfunktionäre in der Öffentlichkeit behaupten, dass unsere Arbeitsplätze in der kommunalen Familie nicht attraktiv seien. Das zeigt die Realitätsferne der Gewerkschaften. Bei einer erfreulicherweise niedrigen Inflationsrate von etwa 2 Prozent ist eine Forderung von mehr als 10 Prozent nicht zu vertreten. Die Gewerkschaften haben den Sinn für die Realität verloren.“

Zudem hebt Michael Bosse-Arbogast hervor, dies sind „Forderungen auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger“, denn „die durch die Forderungen erfolgende Erhöhung des Personalaufwandes führt zwangsläufig zu höheren Abfallgebühren, steigenden Elternbeiträgen für die Kita, höheren Stromkosten und höheren Fahrpreisen bei den kommunalen Nahverkehrsunternehmen.“


Hintergrund: Am 24. Januar 2025 startet die Tarifrunde für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im kommunalen öffentlichen Dienst. Für die kommunalen Arbeitgeber führt die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die Tarifverhandlungen gemeinsam mit dem Bund, vertreten durch das Bundesinnenministerium und den Sozialpartnern, den Gewerkschaften Vereinte Dienstleistungsgesellschaft (ver.di) und dbb beamtenbund und tarifunion. An der Tarifrunde nehmen für Niedersachsen Landrat Bernd Lütjen (KAV-Präsident), Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge (1. Vizepräsident), Dr. Michael Moormann (Vorsitzender Fachausschuss Krankenhäuser + Pflege), Susanne Treptow (Vorsitzende Fachausschuss Versorger), Heiko Nebel (Vorsitzender Fachausschuss Sparkassen) und Herr Bosse-Arbogast, Hauptgeschäftsführer des KAV Niedersachsen teil.